„Das Café der Existenzialisten“ – Sarah Bakewell. Ein Gespräch.

Das Sprechen über Aprikosencocktails und das Trinken derselben kann, so erfahren wir in Sarah Bakewells Buch „Das Café der Existentialisten. Freiheit, Sein und Aprikosencocktails“ (C.H.Beck, 2016, übersetzt von Rita Seuß), zum engagierten Sein dazugehören. In ihrem Buch gibt es selbstverständlich weit mehr als nur Anekdoten über die Szenerie der ExistentialistInnen. Eigentlich hätten wir Sarah Bakewell im Café de Flore treffen sollen, nur ist dieses Café heute nicht mehr das, was es einmal war. Im Gespräch fragen wir sie natürlich nach möglichen Gründen, heute noch bzw. wieder existentialistisch zu sein. Wir: die neopostdadasurrealpunkshow mit KP Flügel und Jorinde Reznikoff.

img_2129

In der Verlagsankündigung heißt es:

„Wie macht man Philosophie aus Aprikosencocktails? Für Sartre kein Problem: Er machte Philosophie aus einem Schwindelgefühl, aus Voyeurismus, Scham, Sadismus, Revolution, Musik und Sex. Sarah Bakewell erzählt mit wunderbarer Leichtigkeit, wie der Existenzialismus zum Lebensgefühl einer Generation wurde, die sich nach radikaler Freiheit und authentischer Existenz sehnte.

Paris 1932, im Café Bec-de-Gaz sagt Raymond Aron zu seinem Freund Sartre: „Siehst du, mon petit camarade, wenn du Phänomenologe bist, kannst du über diesen Cocktail sprechen, und das ist dann Philosophie!“ Der einfache Satz war die Geburtsstunde einer neuen Bewegung, die sich in Jazz-Clubs und Cafés verbreitete. Sie inspirierte Musiker und Schriftsteller, erregte Abscheu im Bürgertum und befruchtete Feminismus, Antikolonialismus und 68er-Revolte. Sarah Bakewell erzählt in diesem Buch erstmals die Geschichte der Existenzialisten. Im Mittelpunkt stehen die Antipoden Heidegger und Sartre, der eine in seiner Hütte im Schwarzwald dem Sein nachsinnend, der andere in Pariser Cafés wie besessen schreibend. Aber es geht auch um Edmund Husserl und Maurice Merleau-Ponty, Simone de Beauvoir, Albert Camus, Iris Murdoch und viele andere.“

Und hier ist die Sendung nachzuhören:

Eine sehr lesenswerte Rezension ist in der WELT vom 24.07.2016 zu lesen.

Rezepte für Aprikosencocktails, inspiriert durch dies Buch, sind hier zu finden.